Azteken (Civ4Col)
Dieser Beitrag befasst sich mit den Azteken, wie sie in Civilization IV - Colonization vorkommen. Für Informationen über die entsprechende Zivilisation in anderen Teilen der Spielereihe siehe Azteken. |
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Eigenschaften | ||
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Ureinwohner und Pferdeweide | ||
Häuptling | ||
Montezuma | ||
Erfolgreich | ||
Großmütig | ||
Stamm
Die Ursprünge der Aztekenkultur lassen sich nur schwer zurückverfolgen, doch einige Bestandteile der aztekischen Traditionen legen die Vermutung nahe, dass dieses Volk in der Zeit, bevor es im 12. Jh. in Mittelamerika in Erscheinung trat, ein Stamm von Jägern und Sammlern gewesen war. Ihren Namen verdankten die Azteken dem Begriff Aztlán ("weißes Land"), der auf ihre nordmexikanischen Wurzeln hinweist. Es ist möglich, dass ihr Vormarsch gen Süden im Zusammenhang mit der kurz darauf folgenden allgemeinen Völkerwanderung stand und vielleicht auslösendes Moment für den Zusammenbruch der Tolteken-Zivilisation war. Die Azteken ließen sich auf den Inseln im Texcocosee nieder und gründeten im Jahre 1325 die Stadt Tenochtitlán, die ihnen in der Folgezeit als Hauptstadt diente. Die Grundlage für ihre Entwicklung zu einem historisch bedeutsamen Volk und zur Errichtung eines prächtigen Reiches bildete ihr bemerkenswertes Agrarsystem, das die intensive Kultivierung aller zugänglichen Ländereien sowie ausgeklügelte Bewässerungssysteme und die Nutzbarmachung von Sumpfgebieten beinhaltete. Das hohe Maß an Produktivität, das aus der praktischen Anwendung ihrer landwirtschaftlichen Methoden resultierte, ermöglichte die Entstehung eines reichen und bevölkerungsstarken Staates. Offensichtlich waren sogar ihre religiösen Praktiken sehr effizient: Man schätzt, dass in der Glanzzeit des Azteken-Imperiums pro Jahr zwischen 10.000 und 15.000 Menschenopfer erbracht wurden. Einzig die peruanischen Inkas reichten in der Neuen Welt in etwa an das Niveau des Aztekenreiches heran. Die Pracht der aztekischen Zivilisation war indes durchaus mit dem Glanz vergangener Kulturen der Antike in der Neuen und der Alten Welt vergleichbar.Unter der Herrschaft einer Reihe zielstrebiger Regenten wurden die Landesgrenzen im Laufe der Zeit über weite Teile des heutigen Mexiko erweitert. Gestützt durch Handelsaktivitäten und Eroberungsfeldzüge wurde Tenochtitlán zum zentralen Regierungssitz der aztekischen Herrscher, die bis 1519 ein Imperium von 400 bis 500 kleineren Volksstämmen mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 5 bis 6 Millionen Menschen regierten, die sich auf eine Fläche von mehr als 128.000 Quadratkilometern verteilten. Der sicherste Weg, um in der aztekischen Gesellschaft Anerkennung und Wertschätzung zu erringen, war die Demonstration von Heldenmut im Kampf - dies galt vor allem für die gefürchteten Jaguarkrieger. Die hierarchische Gesellschaftsordnung bestand in den oberen Schichten aus den geistlichen und bürokratischen Kasten, die aktiv an der Verwaltung des Reiches beteiligt waren, während die Unterschicht aus den Leibeigenen bestand - vertraglich überlassenen Dienern und rechtlosen Sklaven. Der sagenhafte Werdegang eines Nomadenstammes, der es geschafft hatte, binnen nur 100 Jahre (von Anfang des 14. Jahrhunderts bis Anfang des 15. Jahrhunderts) ein ausgedehntes und imposantes Imperium aufzubauen, liegt vor allem in drei wesentlichen Faktoren begründet: der aztekischen Religion, den weit reichenden, auf Tenochtitlán konzentrierten Handelswegen und der militärischen Organisation der aztekischen Krieger. Im Jahre 1502 wurde Montezuma II. als Nachfolger seines Onkels Ahuitzotl zum neunten Herrscher des Aztekenreiches ernannt. Zu dieser Zeit hatte das Imperium seine größte territoriale Ausdehnung erreicht und erstreckte sich vom heutigen Nordmexiko bis nach Honduras und Nicaragua. Das Aztekenreich war noch immer in der weiteren Vergrößerung und gesellschaftlichen Fortentwicklung begriffen, als seinem schier unaufhaltsamen Aufstieg im Jahre 1519 durch das Auftauchen der spanischen Eroberer doch noch ein Ende gesetzt wurde. Trotz der enormen Macht des Aztekenreichs wussten die Spanier dessen Schwächen geschickt zu nutzen. Die Macht der aztekischen Herrscher gründete sich auf die Tributpflicht und die Angst ihrer Nachbarn. Jahr für Jahr mussten diese die Azteken mit Gold, Lebensmitteln und Menschenopfern versorgen. Diesen Umstand machten sich die Spanier zunutze. Sie schürten den Hass der unterdrückten Stämme und schufen so eine 30.000 Mann starke Armee. Nachdem Montezuma, der die Spanier irrtümlich für Götter hielt, die Konquistadoren nach Tenochtitlan, eingeladen hatte, wurde er von Hernando Cortes gefangen genommen und wenig später getötet. Montezumas Nachfolger, Cuitláhuac und Cuauhtémoc waren nicht in der Lage, die Konquistadoren zurückzuschlagen, und so war der Untergang des Aztekenreiches mit der Eroberung von Tenochtitlán im Jahre 1521 besiegelt.
Montezuma II
- Herrscher der Azteken
- Lebte: Um 1480-1520
Montezuma war ab 1502 bis zu seinem Tod im Jahr 1520 der Herrscher der Azteken. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde er als Gott und unangefochtener König verehrt. Später musste er jedoch hilflos mitansehen, wie die europäischen Eroberer sein Reich zerstörten. Unter Montezuma erreichte das Aztekenreich den Höhepunkt seiner Macht. Montezuma kontrollierte weite Teile des heutigen Mexikos und hatte fast alle Nachbarstämme ausgelöscht oder unterworfen. Obwohl (oder gerade weil) Montezumas Volk äußerst reich und mächtig war, ging es allzu sorglos mit seinem Reichtum um. Die Azteken errichteten zu Ehren der Götter gewaltige Monumente und feierten kostspielige religiöse Feste, bei denen zehntausende Gefangene und Azteken geopfert wurden. Montezuma selbst lebte im Überfluss. Er schmückte sich mit Silber, Gold und farbenfrohen Federn. Sein Hofstaat war von Korruption und Intrigen geprägt. 1519 führte Hernan Cortez 600 spanische Abenteuerer mit Pferden und 10 Kanonen an die mexikanische Küste, um diese zu erforschen. Als er vom großen Reichtum der Azteken hörte, zog er mit seiner kleinen Streitmacht nach Westen, um das riesige Volk zu unterwerfen. Zunächst verbrannte Cortez dazu seine Schiffe, um Fluchtgedanken seiner Männer im Keim zu ersticken. Die Einheimischen, auf die Cortez zunächst traf, waren primitiv und zerstritten. Sie fürchteten die "dämonischen" Pferde und Kanonen der Spanier und hatten deren Musketen nichts entgegenzusetzen. Cortez nutzte die politischen Differenzen geschickt aus und versicherte sich der Unterstützung der besiegten Stämme. Montezuma ließ Cortez ängstlich und verwirrt näher kommen. Die Götter hatten ihm verkündet, dass der Quetzalcoatl eines Tages in Gestalt eines hellhäutigen, bärtigen Mannes zurückkehren würde, und ihn die Azteken mit offenen Armen empfangen sollten. Montezuma hielt Cortez für Quetzalcoatl, zumal er eine Armee von "Dämonen" befehligte. Andererseits wollte Cortez offensichtlich sein Reich erobern ... sollte sich Montezuma ihm nicht entgegenstellen? Oder sollten die Azteken für ihre Sünden bestraft werden? Schließlich entsandte Montezuma auf Anraten seiner Berater eine Armee. Diese wurde von den Spaniern allerdings rasch überrannt. Anschließend marschierten die Invasoren in die Hauptstadt Tenochtitlan ein und nahmen Montezuma gefangen. Wenig später wurde Montezuma während eines Aufstands getötet. Die Frage, was geschehen wäre, wenn sich Montezuma Cortez sofort mutig und entschlossen in den Weg gestellt hätte, muss unbeantwortet bleiben. Hätten die Spanier Mexiko auch dann erobern können? Vielleicht ... vielleicht aber auch nicht ...