Arawak (Civ4Col)
Arawak | ||
Eigenschaften | ||
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Ureinwohner und Pferdeweide | ||
Häuptling | ||
Agüneybaná | ||
beinflussbar | ||
großmütig | ||
Stamm
Die Arawak waren die herausragendste Gesellschaft der Karibik zur Zeit der Entdeckung der Neuen Welt und der erste Eingeborenenstamm, auf den Columbus traf. Ursprünglich aus Südamerika stammend (wo es heute noch einige verstreute Arawak-Siedlungen gibt), zogen die Arawak später auf die karibischen Inseln, wo sie von den Kleinen Antillen bis Kuba Siedlungen gründeten. Man glaubt, dass sie die Karibik etwa 500 v. Chr. erreicht haben, auf den Kleinen Antillen jedoch zum Großteil von ihren Erzfeinden, den Carib ausgelöscht wurden, die auch aus dem Norden Südamerikas stammen und nach denen die Karibik benannt wurde. Die Ausbreitung der Arawak über die weite Karibik war größtenteils aufgrund ihrer ausgeprägten Navigationsfähigkeiten möglich. Arawak-Bootsbauer waren in der Lage, massive Kanus zu bauen, von denen die größten etwa 150 Mann befördern konnten. Das kam den Arawak in ihrer primären Aktivität zugute - dem Handel. Man konnte oft auf Arawak-Kanus treffen, die zwischen den Inseln kreuzten, schwer beladen mit Handelsgütern, darunter Gold, Holzschnitzereien, trainierte Papageien und andere Luxusgüter, sowie Grundnahrungsmittel, Töpferei oder Fischernetze. Unsere frühesten Aufzeichnungen über die Arawak-Gesellschaft stammen von Columbus selbst. Als er bei Hispaniola anlegte, war Columbus beeindruckt von der sanften Natur der Arawak, die angesichts seiner Seeleute eher erstaunt als ängstlich wirkten. Als sein Schiff, die Santa Maria, vor der Küste der Insel auf Grund lief, gewährte ein Kazike (Arawakführer) namens Guacanagari Columbus und seinen Männern Unterkunft und beschenkte sie mit Gold und anderen Kostbarkeiten. Das ruhige Leben der Arawak sollte die Ankunft der Europäer nicht lange überdauern. Tatsächlich wurden sie durch eine Reihe von Ereignissen in der Karibik nahezu ausgelöscht. Als die Spanier feststellten, dass es in diesem neuen Land Gold zu holen gab, begannen sie damit, die fügsamen Eingeborenen als Sklavenarbeiter einzusetzen. Gleichzeitig starteten die Carib neue Bemühungen, die Arawak aus ihren Siedlungen in der Südkaribik zu vertreiben. Währenddessen breiteten sich europäische Krankheiten in der Bevölkerung aus. Durch diese drei Faktoren wurde die Arawak-Bevölkerung innerhalb eines Jahrzehnts nahezu ausgelöscht. Als erstes Volk, das den Entdeckern aus dem Westen begegnete, hinterließen die Arawak einen bleibenden Eindruck bei den europäischen Eroberern. Zu den Innovationen, die die Arawak als Erstes präsentierten, gehörte die Hängematte; diese platzsparende Schlafstätte wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Schiffsflotten bis ins 20. Jahrhundert hinein. Ebenso wurde die Kochmethode des Grillens, bei der Fleischstücke stundenlang über schwacher Hitze gegart wurden, vor den Augen der Westländer zuerst von den Arawak eingesetzt.
Agüneybaná
- Kazike der Arawak
Der Name "Agüeybaná", er bedeutet in der Taíno-Sprache "Große Sonne", bezieht sich auf zwei Brüder, die beide auf der Insel geboren wurden, die man heute Puerto Rico nennt. Agüeybaná I., geboren zwischen 1460 und 1480, war der Anführer der Taíno, die wiederum zum Stamm der Arawak gehörten. 1508 kamen die ersten spanischen Entdecker an, um die Insel zu kolonisieren. Agüeybaná und die Europäer handelten bald eine beiderseits lohnenswerte Übereinkunft aus. Im Gegenzug für den Schutz vor anderen Stämmen in der Region arbeitete Agüeybanás Stamm für die Spanier und baute die reichen Goldvorkommen des Landes ab. Die gerechte Abmachung sollte nicht lange halten. Die Goldgier trieb die Spanier dazu, immer mehr von ihren freiwilligen Arbeitskräften zu verlangen. Es wurde schnell offensichtlich, dass Agüeybaná sein Volk in die Sklaverei verhandelt hatte. Leider konnte er seinen Fehler nicht wiedergutmachen. Er starb 1510 an Überarbeitung, Alterserscheinungen oder Krankheit (die europäischen Krankheiten hatten angefangen, auf der Insel zu wüten). Im folgenden Jahr übernahm Agüeybanás Bruder die Führung sowie den Namen seines Bruders, und wurde so zu Agüeybaná II. Im Geheimen organisierte Agüeybaná II. eine Rebellion gegen den Gouverneur der Insel, Juan Ponce de León (der Konquistador, der für seine vergeblichen Streifzüge auf der Suche nach dem Jungbrunnen bekannt wurde). Mit dem Überraschungsmoment auf ihrer Seite waren die Krieger Agüeybanás anfangs erfolgreich, doch ihr Sieg war vergänglich. Die Eingeborenen von Puerto Rico wurden aufgrund der steigenden Zahl von Spaniern, die auf die Insel kamen, und dem Sturm neuer Krankheiten, die die Arawak heimsuchten, innerhalb von 30 Jahren nahezu ausgelöscht. Agüeybaná II. selbst starb während der Rebellion, die er im Jahre 1511 entfachte.