Festungskampf (Civ2)

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Beim Festungskampf handelt es sich um eine militärische Strategie in Civilization II zur effektiven Eroberung feindlicher Städte. Dabei handelt es sich grundsätzlich um eine Kombination von Blitzkrieg mit Artillerie- und Infanterieeinheiten und Belagerungsstrategie unter Einsatz von Festungen, gebaut von vorgespeicherten Siedlereinheiten. Es gibt verschiedene Varianten der Strategie, je nach Zeitalter und Geländekontext.

Vor allem lohnend ist natürlich diese Strategie im Mehrspielermodus, wenn der Gegner seine Städte auf Flüssen möglicherweise auch noch verwaldet und sie dadurch äußerst schwer mit Kavallerieeinheiten einzunehmen sind, da sie angriffsschwächer als Artillerieeinheiten sind.


Teilnehmer am Festungskampf und Prozedur

Am Festungskampf sollten teilnehmen:


Die Prozedur läuft grundsätzlich so ab:

  1. Die Siedlereinheiten werden vorgespeichert und die Einheiten zum Abmarsch in Stellung gebracht.
  2. Alle Einheiten dringen über Flüsse oder Straßen vor. Stoßen sie auf ein Hindernis oder auf die Stadt, wird die Festung gebaut und alle Infanterieeinheiten befestigt. In einem Internetspiel (.net-Dateityp) sind sie auch sofort befestigt.
  3. In der darauffolgenden Runde des Gegners wird er mit allem attackieren, was er hat, wenn er was hat. Hier entscheidet sich in der Regel, wer den konkreten Festungskampf gewinnt.
  4. Dann folgen die Einsätze der, wenn nötig, diplomatischen Einheiten zur Zerstörung der Stadtmauer und natürlich die Angriffe aller Artillerieeinheiten und wenn nötig, auch der Infanterieeinheiten.


Der Festungskampf in Antike und Mittelalter

Bis zur Entwicklung der Sprengstoffe hat man das Problem, dass es nur den Siedler als einzige Siedlereinheit gibt, welcher nur eine Bewegungszahl von 1 hat. Um das zu kompensieren, muss der Festungskampf über Flüsse oder vom Gegner gebaute Straßen erfolgen. Eine gute Verteidigungstaktik gegen den Festungskampf bestände also darin, die eigenen Straßen in gefährdeten Lagen zu zerstören. Umgedreht können freilich auch die eigenen Straßen genutzt werden um schnell Festungen in geostrategisch günstigen Frontstellungen aufzubauen und dort Einheiten zu stationieren, die die gegnerischen Einheitenstapel abfangen.

Flüsse hingegen kann man nicht zerstören. Sie eignen sich meistens auch vorzüglich dazu, eine Stadt auf ihnen zu gründen aufgrund des Handels- und Verteidigungsbonus. Letzteres macht für den Angreifer den Festungskampf umso notwendiger, zumal wenn die Stadt verwaldet wird. Flüsse sind aber auch günstig für die angreifende Partei selbst, da sie neben den Festungsbonus einen weiteren Verteidigungsbonus für die am Festungskampf beteiligten Infanterieeinheiten geben.

Die einzige Möglichkeit, den Festungskampf über Flüssen abzuwehren, ist zu verhindern, dass der Gegner sich auf dem Fluss festsetzen kann. Also Zusiedelung und Stationierung von Kontereinheiten und/oder Erkundung mit Kavallerien.


Der Festungskampf von Wasser aus

Anlandung vom Ozean aus mit vielen Schiffen an ein Quadrat, was genau 3 Landfelder von einer gegnerischen Stadt entfernt liegt, auf den zwei Landfeldern müssen Straßen (oder ein Fluss auf allen dreien) sein und das Landungsquadrat darf in keinem anderweitigen Stadtradius liegen. Die Anlandung darf nicht bemerkt werden! Ansonsten wird der ganze Stack wahrscheinlich mit einem Schlag zerstört werden, was die Sache äußerst risikoreich macht. Eventuell setzt man einen weiteren vorgespeicherten Siedler zuvor ab, welcher zunächst blitzschnell die Festung baut, in welcher die Einheiten abgesetzt werden. Aber auch dann muss man hoffen, dass es der Gegner nicht bemerkt und die Straßen dazwischen nicht abreißt.

Wenn der Gegner zu sorglos ist und sein Kernland sehr schlecht sichert in Küstenlage, kann man auch den Stack dort direkt in Stadtnähe absetzen und sich dort festsetzen.

Ansonsten ist immer Voraussetzung dafür, dass der Feind seine zur Verfügung stehenden Landflächen noch nicht gänzlich zugesiedelt hat.


Extremes Beispiel eines modernen Festungskampfes: Im Verlauf der russischen Invasion des Deutschen Reiches in einem La Belle Epoque-PBEM wurde ganz Deutschland mit Festungen geflutet.

Moderner Festungskampf

Die Erfindung der Eisenbahn und der Sprengstoffe, welche Ingenieure zur Verfügung stellen, entgrenzen Festungskämpfe und machen sie effektiver. Mit genug vorgespeicherten Ingenieuren kann man binnen einer Runde beliebig weit vordringen und beliebig viele Städte belagern, aufgrund ihrer zwei Bewegungspunkte und der unbeschränkten Bewegungszahl, welche die von ihnen gebauten Eisenbahnstrecken gewährleisten.

Auch vom Ozean aus könnte man ohne Probleme im Kernland anlanden und in derselben Runde mit den Ingenieuren eine Festung bauen (aufgrund der zwei Bewegungspunkte) und auch eventuell das Quadrat verwalden, um den Infanterieeinheiten noch mehr Schutz zu bieten.

Gegenmittel: Verwaldung oder Verhügelung (vor allem der Küstenquadrate) kombiniert mit Abriss der Straßen, um dem Gegner ein effektives Ausnutzen der zwei Bewegungspunkte der Ingenieure zu verweigern. Damit würde der Bau von Festungen und Straßen schwer möglich werden (außer nach wievor auf den Flüssen), zum eventuellen Preis von Ertragseinbußen in den Städten. Ist man allein auf dem Kontinent oder auf mehreren Inseln mit Abstand zum Gegner und hat die Seeherrschaft inne, ist dies vielleicht nicht notwendig und man kann den Gegner von den eigenen Städten fernhalten.