Verhandlungen (Civ2)

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In Civilization II kann mit anderen Nationen verhandelt werden wie in Civilization I, aber mit wesentlich mehr Sachen und Optionen. Im Nachfolger Civilization III gibt es noch einmal sehr viele neue Möglichkeiten. In Civ2 wie in Civ3 gibt es zwischen Single- und Multiplayer sowie je nach Art des Multiplayerspiels (PBEM, Internet) Unterschiede im Ablauf.


Verhandlungen mit der AI

Wann kommt es zu Verhandlungen?

Zu Verhandlungen kommt es, wenn Kontakt besteht, eine von beiden Seiten darum bittet und die andere Seite die Verhandlungen bestätigt. Wenn es nicht gerade um Pseudo-Verhandlungen geht (siehe unten), fragt die AI nur an, wenn sich eine ihrer Landeinheiten mit einer Landeinheit des menschlichen Spielers trifft. Will man also ernstzunehmende Verhandlungen vermeiden, sollte man der AI aus dem Weg gehen.

Findet eine Kriegshandlung zwischen einer "menschlichen" Einheit und einer AI-Einheit statt, so ist die AI eine ganze Runde nicht gesprächsbereit. Wenn sie zum Beispiel in ihrem Zug einen Kampf gegen die "menschliche" Einheit verliert, dann lehnt sie im Zug des menschlichen Spielers Verhandlungen rundweg ab. Es sei denn, es wird eine Stadt eingenommen, dann fragt auf alle Fälle die AI nach Verhandlungen beim nächsten Kontakt zwischen zwei Landeinheiten, egal ob sie selbst die Stadt eingenommen hat oder der menschliche Spieler.

Die AI wird wahrscheinlich Verhandlungsangebote abweisen, wenn im selben Zug bereits Verhandlungen geführt wurden. Es sei denn sie sind Alliierte, dann werden sie höchstwahrscheinlich mehrmals zu Verhandlungen bereit sein.

Ob die AI Verhandlungen annimmt (und wie sich in ihnen verhält) hängt in hohem Maße von ihrer Stimmung und dem eigenen Ruf ab. Wenn der Anführer der AI wütend oder zornig ist, wird sie höchstwahrscheinlich Verhandlungen ablehnen.

Um Verhandlungen anzufragen, muss man den Außenminister benutzen (Menu->Berater oder Taste F3).

Das Verhandlungszimmer

Zu den Verhandlungen öffnet sich ein eigener Bildschirm, das Verhandlungszimmer, auch Vorraum oder Empfangshalle genannt:


Das typische Verhandlungszimmer


Im Vordergrund steht der/die zivilisationsspezifische Herold/in und die Aussagen und Optionen. Im Hintergrund sind dargestellt:

  • in der Mitte ein Porträt der Herrscherin/des Herrschers,
  • links Symbole, welche die militärische Macht der AI-Zivilisation darstellen,
  • rechts einige Technologien, über welche sie verfügt.
  • Über den Leisten rechts und links prangen Symbole, welche die momentane Regierungsform darstellen.

Forderungen und Verträge schliessen

Die Verhandlungen werden erst richtig aufgenommen, wenn ein Vertrag, auch wenn es nur ein Waffenstillstand ist, mit der anderen Nation existiert. Wahrscheinlich wird die AI dies mit Forderungen verknüpfen. Je nach Persönlichkeit des Herrschers und eigenem Ruf kann man sich ein Ablehnen der Forderungen erlauben oder nicht im Hinblick auf die Verhandlungen. Auch wenn ein Vertrag bereits besteht, wird die AI wahrscheinlich Forderungen stellen.

Die Forderungen können sein:

  • Technologie, auch im Tausch gegen andere Technologien
  • Geld
  • Kriegserklärung an eine dritte Partei

Im Besitz der (noch nicht veralteten) Großen Mauer oder der Vereinte Nationen kann man alle Forderungen getrost ablehnen, die AI wird trotzdem Frieden schließen. (Dieser Friedensschluß ist automatisch, was schlecht ist, wenn man in einer Demokratie ist und Krieg will.)

Das Schlechte ist, dass die Spielmechanik keine Gegenvorschläge zuläßt (im Gegensatz zu etwa Civilization III), man kann nur die Forderungen akzeptieren oder nicht.

Je nach diplomatischer und militärischer Lage kann es auch sein, dass die AI unbedingt Frieden schliessen will und nach erstmaliger Ablehnung durch die menschliche Partei versucht, mit einem Tribut oder Geschenk zu diesem Ziel zu kommen. Es kann aber auch sein, dass die AI den Krieg unbedingt will und Forderungen stellt, auch wenn es nur 50 Gold sind, die unbedingt erfüllt werden müssen, ansonsten gibt es Krieg. Wenn es nichts zum fordern gibt, weil man keine Technologien und kein Geld hat, wäre das in diesem Fall bereits das (negative) Ende der Verhandlungen.

Hat man das Vorgeplänkel überstanden, kommt man nun selbst im Folgenden mit Vorschlägen, Forderungen und Geschenken zum Zuge.

Verträge ändern

Besteht nur ein Waffenstillstand zwischen den Nationen, kann man einen Frieden anbieten, besteht nur ein Frieden, kann man ein permanentes strategisches Bündnis anbieten. In den allermeisten Fällen wird die AI etwas dafür verlangen (sonst hätte sie selbst das Angebot bereits unterbreitet).

Es wäre also gut, ihr erfolgreich einen Handel vorzuschlagen (oder mehrere) oder gar etwas zu schenken. Bei steigender Stimmung schliesst sie eher neue Verträge ab. Wenn sie zum Beispiel verehrend eingestellt ist, wird sie sich nur bei einer starken Rufschädigung oder extremer militärischer Überlegenheit des potentiellen Partners einer Allianz verweigern.

Wenn man bereits in einer Allianz ist, kann man nur hier die Allianz von sich aus auflösen (es sei denn man wird zur Allianzauflösung von einer Drittpartei in anderweitigen Verhandlungen aufgefordert).

Tribute fordern und Geschenke erbitten

In einer Republik oder Demokratie ist es nur möglich, Geschenke von Alliierten zu erbitten, Tribute sind unter diesen Regierungsformen nicht möglich.

In einer guten Stimmung und in einer Allianz wird die AI eher etwas geben (als "Geschenk"), als in einer eisigen oder wütenden Stimmung in einem normalen Friedenszustand. Hat man im Vorgeplänkel Tribut gezollt, so hat sich dadurch bereits die Stimmung der AI gehoben. Vor allem in einem OCC-Spiel oder in der frühen Phase des Spiels ist es auf alle Fälle lohnenswert, es zu versuchen. Bei gezahlten 50 Gold an Tributen, können so 100 Gold wieder reinkommen. Außerdem kann man sich bei nachgekommenen Forderungen sicher sein, dass die AI etwas hat, was sie geben kann.

Pech hat man nur, wenn die AI auf die Idee kommt, Technologien zu geben, welche nicht viel wert sind und nur den eigenen Fortschritt behindern! (Kriegercode oder Reiten sind solche klassischen Kandidaten.) Einmal nach Geschenken nachgefragt, kann man sie auch nicht ablehnen.

Ist die AI wütend oder zornig, sollte man die Forderungen besser unterlassen, wenn man kein Krieg will oder gerade stellen, wenn man Krieg will, um die AI zur Kriegserklärung zu provozieren ohne Rufschädigung.

Bekommt man etwas, wird ein eventueller bestehender Waffenstillstand automatisch verlängert.

Auf Truppenrückzug bestehen

Diese Option ist nur möglich, wenn man sich in einem normalen Friedensvertrag befindet.

Sollte die AI keine Einheiten im gegnerischen Gebiet haben, wird sie das lapidar abweisen. Ansonsten zieht sie ihre Einheiten zurück oder erklärt den Krieg, wobei das erstere das wahrscheinlichere ist, auch dies hängt in hohem Maße von der Stimmung des Herrschers ab.

Vorschläge unterbreiten

Vorschläge unterbreiten kann man immer, ob sie angenommen werden, ist eine andere Frage.

Wissen austauschen

  • Kann nur gelingen -logisch-, wenn beide Seiten über Technologien verfügen, die die jeweils andere Seite nicht hat.
  • Ist der Verhandlungspartner in eisiger oder noch schlechterer Stimmung, ist es unwahrscheinlich, dass er Technologien tauscht, ist er schlechtgelaunt, geht er vielleicht darauf ein (in früheren Spielphasen eher als in späteren), ist er neutral oder noch positiver eingestellt, geht er wahrscheinlich darauf ein.
  • Die AI kann einen Wissensaustausch auch verwehren aus dem Grund, dass sie an einem Weltwunder baut, welches durch einen Fortschritt ermöglicht wird, welchen sie im Gegensatz zum menschlichen Spieler besitzt. Wenn dem so ist, kommuniziert sie es auch so und benennt das Projekt.
  • Wenn die AI über Fortschritte verfügt, die sie anbieten kann, aber der menschliche Spieler keinen Fortschritt zum Tauschen hat, kann es auch passieren, dass sie aus "Mitleid" eine oder mehrere Technologien stattdessen im Tausch gegen Geld anbietet. Leider kann man selbst nicht direkt eine Technologie zum Kauf oder Verkauf vorschlagen.
  • Kommt es zum Tausch, kann man frei wählen, welche Technologie man haben will, die AI hingegen legt sich auf eine Technologie fest, welche sie haben will, und es wird eine Technologie festgelegt, die ihr als Alternative angeboten werden kann. Ob sie die Alternative nimmt, ist nicht sicher. Lehnt sie sie ab, ist der konkrete Technologiehandel geplatzt und man kann es eventuell noch einmal versuchen.
  • Zu jeder Technologie gibt es einen KI-Wert. D.h. einige Technologien werden von der AI bevorzugt gewünscht.
    Die begehrtesten Technologien sind:
Technologien KI-Wert
Mobile Kriegsart, Schießpulver 8
Wehrpflicht 7
Bronze-Arbeit, Eisenbahn, Erfindung,
Fahrzeug, Industrialisierung,
Kartographie, Kernspaltung, Metallurgie,
Navigation, Philosophie, Taktiken
6

Kriegserklärung gegen Feind erbitten

Eine Kriegserklärung kann man gegen jede andere Zivilisation vorschlagen. Dadurch weiss man spätestens jetzt, welche anderen noch unentdeckten Zivilisationen existieren. Wenn man eine Zivilisation vorschlägt, kommt entweder eine rüde Ablehnung, die lapidare Behauptung, dass man dieses Volk nicht kenne (was der Wahrheit entspricht), oder eine bzw. mehrere Bedingungen zur Kriegserklärung in Form von Technologien und/oder Gold.

Eine Kriegserklärung der aufgehetzten AI gegen eine andere AI-Nation führt nur zur Kriegserklärung dieser an die (aufhetzende) menschliche Zivilisation, wenn "der Verrat entdeckt" wird.

Landkartentausch

Der Landkartentausch ist nur möglich, wenn beide Seiten die Technologie Kartographie besitzen. Ansonsten sind wie bei fast allem der eigene Ruf, die eigene Größe und die Stimmung des Gegenübers entscheidend.

Geschenke machen

Man kann Technologien, Einheiten und Geld schenken, hebt immer die Stimmung des AI-Anführers.

Wenn man Einheiten schenkt, welche die Kenntnis von Technologien voraussetzen, über welche der Beschenkte (noch) nicht verfügt, kommt es wahrscheinlich zu einem "wissenschaftlichen Durchbruch" und er bekommt die entsprechende Technologie gratis dazu.

Bei einer Einheitenschenkung wird die Einheit in die am nächsten liegende Stadt transferiert.

Pseudo-Verhandlungen

Ab und zu meldet sich die AI entweder mit Angeboten/Forderungen (Kriegserklärung an eine Drittpartei, Technologientausch, Forderung nach Rückzug der Truppen auf deren Gebiet, Allianzangebot) oder nur um zu prahlen, dass sie eine Technologie erforscht hat, welche man selbst noch nicht hat. Diese "Verhandlungen" sind schnell vorbei, ohne dass man eigene Vorschläge anbringen kann.


Verhandlungen im Multiplayer

Im Multiplayer läuft das alles etwas anders ab, mit wesentlich mehr Optionen!

Verhandlungen in PBEM

Bei PBEM-Spielen kann man über den Außenminister (F3) nur mit der AI verhandeln, was in der Regel sehr unpraktisch ist. Nun gibt es drei Möglichkeiten: Entweder man versucht mit der AI zum Ziel zu kommen. Wenn das nicht geht (weil die AI z.B. die Verhandlungen rundweg ablehnt), kann man auch per Mogelmodus (im sav-Modus) die Technologien/das Geld/die Stadt/Städte verschieben und/oder Verträge einstellen (in diesem Fall sollte man nicht vergessen, zurück im hot-Modus, die anderen Mitspieler einzustellen (mit Strg+J) und sie auch darüber zu informieren, sie werden es eh bemerken).

Die dritte Option ist das Einsetzen von besonderen Tools, vor allem von Civdip (geschrieben von Yaroslav). Mit diesem Tool kann man (neben Spielständen reparieren) Angebote an eine andere Nation in einer Extra-Datei kreieren, welche vom Verhandlungspartner (ebenfalls mit Civdip) eingesehen und akzeptiert oder abgelehnt werden können. Bei der Zusammenstellung des Angebots ist man nun (im Gegensatz zu AI-Verhandlungen) völlig frei: Man kann mit Geld, Technologien, Verträgen, Landkarten, Einheiten und sogar ganzen Städten handeln und das auch gemischt, so ist es möglich, Städte oder Technologien zu verkaufen oder Landkarten gegen Einheiten zu tauschen usw.


Civdip - Technologien, Geld, Verträge Civdip - Karten und Städte
Civ2Civdip1.png Civ2Civdip2.png


Allerdings hat der andere Mitspieler manchmal Probleme, die Angebotsdatei auf seinem Rechner auszulesen. In dem Fall müsste dann doch noch der Mogelmodus zum Einsatz kommen.


Erweiterte Optionen in Internet-Spielen

Ähnlich wie bei Civdip gibt es bei Internet-Spielen sehr erweiterte Optionen. Es ist möglich, Verträge anzubieten, Vorschläge zu unterbreiten, Geschenke anzubieten, zu tauschen und zu drohen. Zum Tauschen gibt es viele Gegenstände und Optionen welche auch untereinander kombinierbar sind: Geld, Wissen, militärische Einheiten, Städte, Landkarten, Kriegserklärungen an Dritte und Verträge. Während den Verhandlungen kann man jederzeit über den Geheimdienst die Botschaftsinformationen abfragen und - die Krönung - während den gesamten Verhandlungen ist es möglich, in einem seperaten Chatfenster darunter mit dem Verhandlungspartner zu chatten. Bevor die Verhandlungen beginnen, muss man auch festlegen, ob man alles zeigen will, oder Informationen verbergen will, damit der Verhandlungspartner die vielen Optionen nicht zum Ausspionieren nutzt.


Onlineverhandlungen - Hauptschirm Onlineverhandlungen - Tauschmöglichkeiten
Civ2Dipl1.png Civ2Dipl2.png


Die Online-Verhandlungen mit der AI, sofern AI-Nationen mitspielen, laufen hingegen so wie die Verhandlungen mit der AI im Single Player ab.