Stalin (BASE)
Stalin | ||
Zivilisation | ||
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Russisches Reich | ||
Eigenschaften | ||
Industriell und Imperialistisch | ||
bev. Staatsform: Staatseigentum | ||
bev. Religion: Christentum | ||
Schwerpunkte | ||
Militär (10), Wachstum (10), Produktion (8) und Spionage (4). | ||
baut Wunder: sehr selten | ||
baut Einheiten: durchschnittlich | ||
Aggressivität: sehr hoch | ||
Spionage: intensiv | ||
Stadtvernichtung: gelegentlich | ||
Nicht gesprächsbereit: mittel | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Industriell
- 1% Chance/Runde auf Gebäudebaubeschleunigung (erfordert Bauwesen)
(Marathon 0.33%, Episch 0.67%, Schnell 1.49%) - -25% für Gebäude nötig
- +2 pro Schmiede, Damm, Fabrik, Industriepark
- +100% für Eisenbearbeitung
Imperialistisch
- +1 XP pro Großer Militärausbilder
- +50% übertragene XP pro General
- +100% Produktion Großer Generäle
- Freie Beförderung Marschieren für Belagerungswaffen
- -50% Unterhalt für Anzahl der Städte
- +50% für Siedler
- +100% für Triumphbogen
Vorlieben
- Bevorzugte Staatsform: Staatseigentum ‐ bevorzugte Religion: Christentum
- Die Schwerpunkte von Stalin sind Militär (10), Wachstum (10), Produktion (8) und Spionage (4).
Civilopedia
Sein Geburtsname lautete Jossif Wissarionowitsch Dschughaschwili, die ganze Welt kennt ihn jedoch unter dem einfachen Namen Stalin (Russisch für "der Stählerne"). Josef Stalin wurde 1878 in eine arme georgische Familie hineingeboren. Sein Vater, ein Schuhmacher, schlug seine Frau und seinen kleinen Sohn häufig. Als Stalin im Alter von acht Jahren in die Kirchenschule von Gori kam, wo der Unterricht auf Russisch abgehalten wurde, machten sich seine Mitschüler über seinen georgischen Akzent lustig und hänselten ihn. Dennoch schloss er die Schule mit 14 Jahren als Klassenbester ab und wechselte anschließend zum Priesterseminar in Tiflis. Stalin hatte zwar keinerlei Interesse am Priestertum, aber das Priesterseminar zählte zu den wenigen bedeutenden höheren Schulen, die in Georgien von dem repressiven Zarenregime zugelassen waren.
Hier kam Stalin auch erstmals in Kontakt mit der revolutionären Sozialistenbewegung Russlands. 1899 wurde er wegen seiner radikalen Gesinnung vom Priesterseminar ausgeschlossen. Im darauf folgenden Jahrzehnt arbeitete Stalin im politischen Untergrund in der Kaukasus-Region und wurde dafür mehrfach verhaftet und nach Sibierien verbannt. Nachdem er im Laufe der Jahre immer weiter in den Rängen der sozialistischen Organisationen aufgestiegen war, erhielt er im Jahr 1912 einen Posten im Zentralkomitee der Bolschewiki-Partei. Später arbeitete er auch als Redakteur der "Prawda" (Russisch für "die Wahrheit"), der wichtigsten kommunistischen Tageszeitung, wodurch er zusehends an Einfluss gewann.
In der Revolution der Bolschewiki von 1917 spielte Stalin eine eher untergeordnete Rolle. Gemeinsam mit den anderen Redakteuren der Prawda hatte er zunächst die Übergangsregierung unter Kerenski unterstützt und weigerte sich sogar, Lenins Aufrufe zum Sturz der provisorischen Regierung zu veröffentlichen. (Später behauptete Stalin fälschlicherweise, dass er dem zentralen Parteigremium angehört habe, das die Oktoberrevolution gesteuert hatte.) Während des russischen Bürgerkrieges diente Stalin an verschiedenen Fronten als Militärkommandant, allerdings scheint er, was seine militärischen Ambitionen angeht, lediglich mittelmäßige Qualitäten gehabt zu haben - seine Zeit sollte erst nach der Beendigung dieses Konflikts kommen.
1922 sicherte Stalin sich den Posten des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, den sonst niemand wirklich haben wollte. Stalin hatte jedoch das Machtpotenzial erkannt, das dieser Posten mit sich brachte, denn dadurch hatter er die Kontrolle über die Postenvergabe in der Partei. Im Laufe der Zeit versammelte Stalin eine Gruppe unumstößlich loyaler Gefolgsleute um sich und wurde schließlich zu einem der mächtigsten Männer in der Partei.
Nach dem Tod Lenins im Jahr 1924 setzte sich Stalin gemeinsam mit Kamenew und Sinowjew innerhalb der Partei an die Machtspitze und bootete auf diese Weise seinen Gegner Trotzki aus, der ebenfalls ein ernst zu nehmender Anwärter auf die Machthaberschaft in der UDSSR war. 1928 wurde Trotzki aus Russland ausgewiesen und später - mutmaßlich auf Stalins Befehl - ermordet. Danach wandte sich Stalin seinen früheren Weggefährten Kamenew und Sinowjew zu und entmachtete auch diese. Anfang 1930 hatte sich Stalin so die uneingeschränkte Alleinherrschaft nicht nur über die Kommunistische Partei, sondern auch über die gesamte Sowjetunion gesichert.
Da nun alle Widersacher aus dem Weg geräumt waren, konnte Stalin mit der grundlegenden Umstrukturierung Russlands beginnen. Bis zum 1. Weltkrieg war Russland von einer eher landwirtschaftlich orientierten Gesellschaft geprägt gewesen, doch Stalin war entschlossen, sein Land in eine führende Industrienation zu verwandeln. 1928 installierte er den 5-Jahres-Plan, der die schnelle Durchsetzung der Industrialisierung in Russland um jeden Preis vorsah. Um die Macht der vermögenden unabhängigen Bauern (der so genannten "Kulaken") im Land einzuschränken, setzte Stalin im Rahmen der von ihm angeordneten Zwangskollektivierung die Verstaatlichung privater landwirtschaftlicher Betriebe durch. Diese Maßnahme sollte jedoch katastrophale Folgen haben: Die landwirtschaftliche Produktion sank rapide ab und die Bauern leisteten erheblichen Widerstand (der von der Roten Armee unerbittlich niedergeschlagen wurde). Trotz der Nahrungsmittelknappheit verkaufte Stalin die Ernteerträge der UDSSR ins Ausland, um mit den so erwirtschafteten Devisen die Industrialisierung weiter vorantreiben zu können. Um dies zu erreichen, nahm er sogar bewusst eine weitreichende Hungersnot in Kauf, der geschätzte 10 Millionen Menschen zum Opfer fielen.
Aus Angst vor einer militärischen Verschwörung ordnete Stalin 1936 die "Große Säuberung" an, die einer Hexenjagd gleichkam. Viele der alten kommunistischen Führer wurden in bizarren Schauprozessen, in denen sie völlig abstruse Straftaten gestanden, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Gleichzeitig wurde die Rote Armee ihres Offizierscorps entledigt. Auf diese Weise fanden Millionen unschuldiger Menschen völlig ohne jeden Grund den Tod oder wurden nach Siberien verbannt. Stalins Paranoia hatte bereits unzählige Menschenleben gekostet, bevor sie erst richtig ausbrach.
Unter Stalin herrschten in der Sowjetunion unnachgiebig autoritäre Verhältnisse, aber das Ziel der Industrialisierung wurde dennoch erreicht: Auf dem Gebiet der Wissenschaft wurden bemerkenswerte Fortschritte erzielt und die Bereitstellung bestimmter staatlicher Dienste - einschließlich Schulbildung und Wohnungsbeschaffung - eröffnete vielen Millionen ehemaligen Bauern neue Perspektiven (wenngleich der Lebensstandard im Vergleich zu westlichen Ländern extrem niedrig blieb). Das Recht auf freie Meinungsäußerung existierte allerdings nicht und auch die Ausübung jeglicher Religion wurde verboten.
In den 30er Jahren gelangte Stalin immer mehr zu der Überzeugung, dass Deutschland unter seinem Diktator eine enorme Bedrohung für die Sowjetunion darstellte. Er versuchte, Verteidigungsbündnisse und Allianzen mit England und Frankreich einzugehen, wurde aber von beiden Landesregierungen offen zurückgewiesen. In der Hoffnung, einen Aufschub des aus seiner Sicht unausweichlichen Konflikts zwischen der UDSSR und Deutschland erwirken zu können, damit seine Nation sich für diesen Fall rüsten konnte, ging Stalin einen "Faustischen Pakt" mit dem deutschen Diktator ein, der die Aufteilung der osteuropäischen Länder zwischen den beiden Mächten vorsah. Im September 1939 marschierten die Deutschen in Polen ein und drei Wochen später griff auch die Sowjetunion in den Konflikt ein, um sich die Osthälfte des Landes zu sichern.
Stalin hoffte, durch diese Aktion die Dankbarkeit des deutschen Diktators (wenn nicht gar Freundschaft) zu erwerben und einen Angriff der Deutschen gegen die UDSSR hinauszögern zu können. Aber wie so viele andere Regenten hatte auch Stalin den deutschen Diktator völlig falsch eingeschätzt: Trotz der Tatsache, dass die deutschen Soldaten in rasantem Tempo an den Grenzen zusammengezogen wurden, kam die massive Invasion des deutschen Diktators im Juni 1941 für Stalin vollkommen überraschend. Tatsächlich ging Stalin in den ersten Tagen des Einmarschs sogar überzeugt davon aus, dass es sich um einen Fehler handeln müsse und weigerte sich, seinen Truppen den Befehl zum Gegenangriff zu erteilen - aus Angst, dass er den deutschen Diktator damit provozieren könne! Wegen dieses schwer wiegenden Fehlers erlitten die Sowjets in den ersten Wochen enorme Verluste.
Da Stalin aufgrund seiner Fehleinschätzung zunächst vollkommen untätig blieb, ist es allein der enormen Größe Russlands zu verdanken, dass die Deutschen keinen schnellen Sieg davontragen konnten. Im Dezember 1941 rettete der Wintereinbruch - Russlands ältester und zuverlässigster Verbündeter - die Stadt Moskau vor der Einnahme durch die Deutschen. Mittlerweile hatte Stalin seine Selbstbeherrschung wiedergefunden und führte die Sowjetunion nun in einen bitteren und grauenvollen Krieg gegen Deutschland, der auf beiden Seiten zahllose Opfer fordern sollte. Die von Stalin veranlasste Verlegung der Schwerindustrie nach Osten in den Ural in Kombination mit der unglaublichen Größe und den schier zahllosen Arbeitskräften der Sowjetunion - unterstützt von schweren Kämpfen der Briten und Amerikaner im Westen - führte schließlich im Jahr 1945 mit dem triumphalen Einzug der sowjetischen Truppen nach Berlin zum Sieg. Am Ende dieses Konflikts stand jedoch eine niederschmetternde Bilanz: Geschätzte 10 Millionen russische Soldaten und 20 Millionen Zivilisten waren den Kämpfen zum Opfer gefallen.
Gegen Kriegsende hatte die Rote Armee Osteuropa überrannt und da er nun einmal dort war, sah Stalin auch keine Veranlassung, wieder zu gehen. Trotz seines während der Kriegsverhandlungen mit den Amerikanern und den Briten gegebenen Versprechens, freie Wahlen zuzulassen, hatte Stalin niemals vorgehabt, es auch einzuhalten und installierte stattdessen in der gesamten Region kommunistische Marionetten-Regierungen. Lediglich Titos Regierung in Jugoslawien konnte sich erfolgreich aus Stalins Blockstaaten lösen, die übrigen Länder Osteuropas verblieben dagegen in den folgenden drei Jahrzehnten unter der repressiven Herrschaft der Sowjetunion.
Trotz der unbehaglichen Zusammenarbeit während des vergangenen Krieges blieb die UDSSR den ehemaligen westlichen Alliierten gegenüber feindlich gesonnen. Die Unterstützung, die Stalin den kommunistischen Chinesen gewährte, und seine Blockade Westberlins im Jahr 1948 gehörten zu den auslösenden Faktoren für den Kalten Krieg - eine schmerzliche Periode der waffenlosen Kriegsführung sowie stetiger Atomwaffenaufrüstung, die 50 düstere Jahre andauern sollte.
Während seiner Regierungszeit förderte Stalin die Entwicklung eines kriecherischen Personenkults, durch den er kaum weniger als ein Gott verehrt wurde. Als er schließlich im Jahr 1953 starb, breitete sich eine enorme Welle der Trauer in der Sowjetunion aus. Später, nachdem Chruschtschow das ganze Ausmaß von Stalins Verbrechen in seiner so genannten Geheimrede von 1956 offenbart hatte, sank sein Ansehen in der Öffentlichkeit ganz erheblich. Insgesamt muss man sagen, dass es Stalin gelungen ist, den rückständigen Bauernstaat der Zaren in eine moderne Weltmacht zu verwandeln. Auch hat sich kein anderes Land mehr um die Niederschlagung Deutschlands verdient gemacht als die Sowjetunion. Dennoch dürfen auch die wahrhaft grausamen und barbarischen Methoden, die dazu geführt haben, nie in Vergessenheit geraten und so wird Stalin immer eine kontroverse historische Persönlichkeit bleiben.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt -1.
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | 1 | 3 |
bevorzugte Staatsform | 1 | 6 |
gleiche Religion | 1 | 2 |
andere Religion | 0 | |
nahe Kulturgrenzen | -2 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | -3 / 0 |
Handel
Damit Stalin überhaupt in Erwägung zieht, Handel zu treiben, ist der jeweils aufgeführte "Beziehungsstatus" erforderlich: