Richelieu (BASE)
Armand-Jean I. du Plessis de Richelieu | ||
Zivilisation | ||
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Französisches Reich | ||
Eigenschaften | ||
Philosophisch und Listig | ||
bev. Staatsform: Polizeistaat | ||
bev. Religion: Christentum | ||
Schwerpunkte | ||
Militär (10), Wachstum (10), Forschung (10) und Spionage (10). | ||
baut Wunder: selten | ||
baut Einheiten: wenige | ||
Aggressivität: warmonger | ||
Spionage: äußerst intensiv | ||
Stadtvernichtung: nie | ||
Nicht gesprächsbereit: lange | ||
Diplomatiebildschirm | ||
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Philosophisch
- +1 pro angesiedelter Großer Persönlichkeit
- +1 pro Priester, Ingenieur
- +1 pro Künstler, Händler
- +1 pro Wissenschaftler, Spion
- 100% Geburtenrate
- 50% für Bibliothek, Observatorium
- 100% für Nationalepos
Listig
- + durch verlorene und besiegte Einheiten zu einer Technologie des Feindes
(0.8 pro + 0.2 je Ära ab Klassik) - +100% Spion-Erfahrung
- Freie Beförderung Taktik
- +1 in allen Städten
- +50% für Geheimdinestbüro, Sicherheitsbehörde, Wirtshaus
- +100% für Scotland Yard
Vorlieben
- Bevorzugte Staatsform: Polizeistaat ‐ bevorzugte Religion: Christentum
- Die Schwerpunkte von Richelieu sind Militär (10), Wachstum (10), Forschung (10) und Spionage (10).
Civilopedia
Armand du Plessis war das vierte von fünf Kindern und der jüngste von drei Söhnen. Seine Familie war, obwohl sie nur zum niederen Adel des Poitou zählte, relativ bedeutend: Sein Vater, François du Plessis, war Militär und Höfling, der das Amt des Großpropstes von Frankreich bekleidete; seine Mutter Susanne de La Porte war die Tochter eines berühmten Juristen. Als jedoch Alphonse, anstatt Bischof zu werden, in den Kartäuserorden eintrat, musste Richelieu an die Stelle seines Bruders treten. Er beendete daher seine militärische Ausbildung und begann ein Theologiestudium. Da er ohnehin ein kränkliches und schwaches Kind gewesen war und Freude am Studieren gehabt hatte, war er auch nicht abgeneigt, Geistlicher und Bischof zu werden. An der Generalständeversammlung von 1614 nahm er als Repräsentant des Klerus von Poitou teil und beeindruckte die übrigen Teilnehmer mit einer brillanten Rede. Maria von Medici, als Königinmutter Regentin für ihren Sohn Ludwig XIII., holte ihn 1616 an den französischen Königshof. Im selben Jahr wurde er Staatssekretär mit den Ressorts Außenpolitik und Krieg. Als der junge Ludwig die Herrschaft seiner Mutter abschüttelte, fiel Du Plessis in Ungnade. Der König ließ den ersten Minister Concino Concini beseitigen und schickte seine Mutter ins Exil. Richelieu verlor sein Amt und wurde nach Avignon verbannt. Erst 1619 holte ihn der König zurück an den Hof, um zwischen ihm und seiner Mutter, die zwischenzeitlich aus dem Exil geflohen war und zusammen mit ihrem zweiten Sohn Gaston d'Orléans eine Revolte angeführt hatte, zu vermitteln. Richelieu gelang eine Aussöhnung zwischen Mutter und Sohn, was ihm die Gunst des Königs einbrachte. Um die spanische Vormachtstellung in Europa zu brechen, nutzte Richelieu Spaniens Engagement im Dreißigjährigen Krieg. Er stützte die protestantischen Fürsten, um Spaniens Kräfte im Krieg zu binden. Im Vertrag von Bärwalde (1631) sicherte er dem schwedischen König Gustav II. Adolf eine Unterstützung von 1 Million Livres (Pfund) pro Jahr zur Kriegsführung zu, was jenem ermöglichte, mit seinen Truppen bis nach Süddeutschland vorzudringen. 1635 trat das katholische Frankreich unter Führung eines katholischen Bischofs dann aktiv an der Seite des protestantischen Schwedens in den Krieg gegen den Papst und den katholischen Habsburger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ein. 1640, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, versuchte Richelieu die iberische Linie der Habsburger durch einen Angriff auf die spanische Pyrenäenfestung Perpignan zu schwächen. Aus dem nämlichen Grund unterstützte er auch Rebellen in Katalonien und in Portugal, die sich gegen die Zentralmacht in Madrid auflehnten, indem er dort Geld, Waffen und eigene Soldaten bereitstellte. Die Frau des Königs Ludwig XIII., Anna von Österreich, war über diese Strategie sehr bestürzt. Der gesundheitlich bereits sehr angeschlagene Kardinal arbeitete ab 1642 für jene Vermittler, welche Frankreich bei den Friedensverhandlungen dereinst vertreten sollten. Seine Vision war ein neu geordnetes Europa unter der Hegemonie der Französischen Krone anstelle der habsburgischen Universalmonarchie. In der Wahl seiner Methoden folgte Richelieu dem Grundsatz Der Zweck heiligt die Mittel. Politische Gegner wurden rücksichtslos ausgeschaltet, Bündnisse nach Zweckmäßigkeit eingegangen. Seine Bündnisse mit verschiedenen protestantischen Fürstenhäusern sorgten für Empörung beim Adel und der katholischen Kirche. Seine Politik stieß auf große Widerstände im eigenen Land. Es gab zahlreiche Verschwörungen und Attentate, die er dank seines Spionagenetzes meist rechtzeitig aufdecken konnte. Richelieu war ein vielseitig interessierter Mann, der neben seinen Staatsgeschäften auch ein großes Interesse an der Kunst besaß und mit seinem im Amt erworbenen Wohlstand zahlreiche Künstler förderte. So besoldete er den Architekten Jacques Le Mercier, der bei der Erweiterung des Louvre seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Le Mercier entwarf in seinem Auftrag die Kapelle der Sorbonne, in der Richelieu gemäß seinem letzten Willen beigesetzt wurde, und den Kardinalspalast, das spätere Palais Royal in Paris. Das Palais beherbergte neben der Kunstsammlung des Kardinals auch ein Theater, das seinerzeit die modernste und schönste Bühne in Paris war. Es wurde 1641 mit einer Aufführung von Jean Desmarets Mirame eröffnet. Die Dekoration des Palais Royal übertrug er dem ersten Hofmaler von Ludwig XIII., Simon Vouet. Ebenfalls zu seinen Schützlingen zählte der junge Philippe de Champaigne. Das Bild zu diesem Artikel ist ein Ausschnitt aus einem Dreifach-Portrait, das Champaigne ca. 1640 anfertigte. Es ist heute in der National Gallery in London ausgestellt. Das größte künstlerische Interesse des Kardinals galt aber der Literatur. So griff er die Idee einer Gesellschaft zur Pflege der französischen Sprache und Kultur auf und machte bereits 1635 aus dem informellen Zirkel um Valentin Conrart, der sich seit 1630 dieser Aufgabe widmete, eine offizielle Einrichtung, die Académie Française. Richelieu starb am 4. Dezember 1642. Seit frühester Jugend von höchst anfälliger Gesundheit, hatte er sich sein Leben lang nicht geschont. Noch kurz vor seinem Tod fasste er die Prinzipien seiner Politik in einer umfangreichen Denkschrift zusammen, die er als politisches Testament für seinen König bestimmte. Seit dem 18. November auf dem Sterbebett liegend, ordnete er seinen politischen Nachlass und konferierte noch zwei Tage vor seinem Tod mit dem König, schon vom Tod gezeichnet. Es wird behauptet, er habe dem König Mazarin als seinen Nachfolger empfohlen; das ist nicht zu beweisen. Richelieu wurde nach eigenem Wunsch in der Kapelle der Sorbonne begraben. Nach ihm wurde das Schlachtschiff Richelieu benannt.
Diplomatie
Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt -1.
Aktion | Auswirkung | Maximal |
---|---|---|
gemeinsamer Krieg | 1 | 4 |
bevorzugte Staatsform | 1 | 5 |
gleiche Religion | 1 | 4 |
andere Religion | 0 | |
nahe Kulturgrenzen | -3 | |
niedriger/höherer Rangunterschied | -1 / 1 |
Handel
Damit Richelieu überhaupt in Erwägung zieht, Handel zu treiben, ist der jeweils aufgeführte "Beziehungsstatus" erforderlich: